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Rettet die Domagkstrasse!!!

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Rettet Haus 49
eine Initiative von Ansgar M. Oschwald & Friends

2002

:: Offener Brief und
Petition gegen die Wettbewerbsentscheidung
    Domagkstr. 33 - ehemalige Funkkaserne
:: Ab ins Ghetto! - Aber ohne uns !!!
:: Erfolg für Petition

weiterlesen bis 2006 . . .

:: Netzwerkgruppe
:: Ohne uns"
::
Offener Brief und Petition 

an die Stadtbaurätin Christiane Thalgott, München
an die Vorsitzende des Wettbewerbsausschusses, Inken Baller, Berlin,
sowie an die Mitglieder des Bezirksausschusses 12, Schwabing-Freimann,
den Münchner Stadtrat mit den Fraktionen der SPD, CSU, FDP, PDS, Bündnis 90 / Die Grünen,
an den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München Christian Ude,
an Lars Mentrup und die Künstlerinnen und Künstler der Domagkateliers,
an die Süddeutsche Zeitung, die Abendzeitung, Münchner Merkur und tz

Wettbewerbsentscheidung - Petition
Domagkstr. 33 - ehemalige Funkkaserne

München, den 15 Juli 2002
Sehr geehrte Frau Christiane Thalgott,
sehr geehrte Frau Inken Baller,

die Entscheidung für die Verleihung des ersten Preises an die Architekten Ortner und Ortner, Berlin ist für uns (Mieter und Freunde der Domagkstr. 33) nicht nachvollziehbar.

Dieser seelenlose 'Krokodilmaulentwurf’ mit zwei aufeinander zulaufenden Achsen, geplant als Fortsetzung der monothematischen, sterilen und autoritär gebauten 'Parkstadt Schwabing’ ignoriert die engagierten Bemühungen der Künstlerkolonie und des Bezirksausschusses 12 Schwabing-Freimann. Unter dem Leitmotiv 'Kunst und Kultur’ war von den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtviertels eine 'Citè des Arts’ in Anlehnung an die Schwabinger Künstler-tradition gewünscht und mit viel Zeit und Arbeitsaufwand ausgearbeitet.

Die aktive und hochkompetente Bürgerbeteiligung wird durch diese Wettbewerbs-Entscheidung für den Ortner und Ortner Entwurf missachtet und verstößt gegen die in der Baugesetzgebung verankerte Bürgerbeteiligung.

An der Aufstellung sind die Bürgerinnen und Bürger sowie die sog. Träger öffentlicher Belange zu beteiligen (§§ 3 und 4 BauGB).

Außerdem wird der Stadtratsbeschluss zur nachhaltigen Verdichtung des Geländes, nicht in Betracht gezogen.

Die Häuser haben eine hervorragende Bausubstanz und sind aus ökologischen Baumaterialien hergestellt. Sie können mit Dachwohnungen und -terrassen leicht aufgestockt werden, sodass die im Sinne der Verdichtung erforderlichen Geschoßflächen nachgewiesen werden können.

Ebenso sehen wir in dem sterilen, langweiligen und nicht kommunikativen Ortner und Ortner Entwurf keine Möglichkeiten für eine nachhaltige und zukunftsfähige städtebauliche Entwicklung:

Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten und dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln (§ 1 Abs. 5 BauGB).

In der jetzigen Planung heißt es, dass die 'Künstler-Szene’ bleiben kann - dies ist reine Augenwischerei. Das Gelände soll nach diesem Wettbewerbsentscheid platt gemacht werden. Ob wir Mieter der Domagkstr. 33, bestehend aus vitalen und kreativen (Klein-) Unternehmen, Architekten, Fotografen, Filmemachern und Kulturschaffenden auf dem Gelände bei der jetzigen Planung bleiben werden, ist fraglich, denn wir schätzen für unsere Arbeit die kleinräumigen, kommunikativen und ökologischen Strukturen. Eine Ghettoisierung in einen möglichen Neubau oder in Gebäuden am Rande der Autobahn lehnen wir ab. Weil wir als Mieter bleiben wollen, stellen wir derzeit für die Nutzung der jetzigen Gebäude, die erforderlichen zeit- und kostenintensiven Nutzungsänderungsanträge.

Wir fordern Sie hiermit auf, die Belange der Bürgerinnen und Bürger des Quartiers hinreichend zu berücksichtigen und die Planungsentscheidung des städtebaulichen Wettbewerbs zu revidieren zugunsten eines lebens- und liebenswerten Münchner Nordens.

Für die Initiative 21 für innovative Kunst und Inhalte e.V.
yola grimm - Vorstandsvorsitzende
Domagkstr. 33 80807 München

Unterstützerinnen und Unterstützer
"der Petition gegen die Wettbewerbsentscheidung Domagkstr. 33 - ehemalige Funkkaserne vom 10 . Juli 2002 bis 15. Juli 2002, 12:00 Uhr.


Vorname, Name Tätigkeit Firma, Organisation
Besucher/In
Privatperson

yola grimm Kulturschaffende Initiative 21 e.V.

Alfred Miller Dienstleister M&M Gesellschaft
Vorstand Initiative 21 e.V.

Manuela Hadzic Steuerberatung MHK-DatenService

Hannelore Kämpfer Personalberatung MHK-DatenService

Brigitte Zwenzner Arzthelferin Besucherin

Johannes Miller Schüler Besucher

Angelika Miller Schülerin Besucherin

Nicola Undritz freiberufl. Film-Cutterin Besucherin

Stefan Koglek Musiker Colour Haze

Martin Kreusel Photograph Besucher

David-Pablo Eggersh Grafik-Designer Fa. dsignzcollective
Auerfeldstraße 24 RGB
81541 München

Christian Muschiol Art-Direktor Fa. dsignzcollective
Auerfeldstraße 24 RGB
81541 München

Arne Ferdinand Krüger Geschäftsführer Fa. NoTabooz
Auerfeldstraße 24
81541 München

Ljiljiana Milosevic 2 ter Geschäftsführer Fa. NoTabooz
Auerfeldstraße 24
81541 München

Michael Reim Student Vorstand Initiative 21 e.V.

Chris Void Künstler Domagkstr. 33

Harriet Hoefer Tontechnikerin Musikerin

Charly Reutter Verleger Schlecht & Schwindlig Records

Gerhard Hofmann Kaufmann Besucher

Harald Schreiner Student Besucher

Sara Seidler Art Direktor Innere Wiener Straße 56
81667 München

Sowie weitere 24 Erstunterzeichner und Unterzeichnerinnen.
 
Diese Unterschriftenlisten sind bei Rechtsanwalt Stefan Roth, München, hinterlegt Weitere Unterschriften werden gesammelt...

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Erfolg für Petition - Domagkstr. 33 - ehemalige Funkkaserne

Ab ins Ghetto! - Aber ohne uns !!!

München, den 24. Juli 2002


Die gestrige Bürgerversammlung des Stadtbezirks Schwabing-Freimann war mit rund 200 Bürgerinnen und Bürgern gut besucht.

Unser Antrag an das Preisgericht des städtebaulichen Wettbewerbs „Domagkstraße“ und im übrigen zuständigen Personen:

„Wir fordern Sie hiermit auf, die Belange der Bürgerinnen und Bürger des Quartiers hinreichend zu berücksichtigen und die Planungsentscheidung des städtebaulichen Wettbewerbs zu revidieren zugunsten eines lebens- und liebenswerten Münchner Nordens."

wurde von den stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürgern einstimmig, also ohne Gegenstimmen, angenommen.

Um unserer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben wir innerhalb von zwölf Tagen, vom 10. Juli bis 22. Juli 2002,

133 Unterschriften zur Unterstützung unserer Petition / Offener Brief gesammelt .

Die Unterschriften sind bei Rechtsanwalt Stefan Roth in München hinterlegt.

Die Unterschriftenaktion wird von uns fortgeführt. Wir informierten hierüber per e-mail am 15. Juli 2002. Aktuelle Informationen werden von uns im Internet veröffentlicht.

Für die Initiative 21 für innovative Kunst und Inhalte e.V.
yola grimm . Vorstandsvorsitzende der Initiative 21 e.V.
Domagkstr. 33 - 80807 München

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Ab ins Ghetto! - Aber ohne uns !!!

Die Entscheidung, des Preisgerichtes für den städtebaulichen Ideenwettbewerb Domagkstraße hat zur Folge, dass genau diese Entwürfe - mit einigen kleinen Nachbesserungen - realisiert und gebaut werden. Der erste Preis ist die Grundlage für die zukünftige Bebauung.

Der Ortner und Ortner-Planungsentwurf ist weder ortsbezogen noch geht er auf die Qualität des Geländes der ehemaligen Funkkaserne ein. Es werden Ghettos geschaffen, hier die Künstler, da die Kinder, dort die Wohlhabenden und hier die Armen. Der jetzigen wird eine komplett neue Struktur, die Fortsetzung der „Parkstadt Schwabing“, aufgezwungen. Es fehlt die Integration der angrenzenden Stadtviertel und die der Bürgerinteressen, wie zum Beispiel Aufenthaltsqualitäten, Orte der Kommunikation, Nachbarschaftshilfe und kulturelle Begegnung. „Die Qualität des Geländes soll erhalten und ausgebaut werden“, war ein Ergebnis der „Zukunftswerkstatt Domagkstraße“ - diese Forderung wurde in den Bauplänen des Berliner Büros komplett ignoriert.

Nach Zustimmung des Stadtrats der Landeshauptstadt München wird ein finanzkräftiger Bauträger den Ortner und Ortner-Entwurf in die Realität umsetzen. Analog zur „Parkstadt Schwabing“ werden diese Bauträger / Großinvestoren osteuropäische Billigfirmen für den Bau engagieren. Bei einem Bauvorhaben in dieser Dimension werden die örtlichen Handwerker und Betriebe nicht berücksichtigt!

Eine Bestandssicherung der Häuser und eine Parzellierung des Geländes der ehemaligen Funkkaserne könnten den Weg für private Investoren, kleinere Bauträger und Wohnungsbaugenossenschaften frei machen. Diese würden wiederum die örtlichen Architekten, Handwerker und Betriebe engagieren.

Eine nachhaltige Bestandssicherung, kleinteilige Parzellierung und Privatisierung im Bereich der Domagkstraße würde Marktlücken für Anleger füllen und ist auch bei einem spekulativ bewerteten und so teuren Gelände wie dem der ehemaligen Funkkaserne möglich.

Zur Kostenfrage: Eine dezentralisierter Bauauftrag erfordert für die Bauplanung und -verwaltung nicht mehr Geld, sondern nur mehr Arbeitsaufwand und den Goodwill der ausführenden Behörden.

Gerade in Zeiten knapper Kassen sind bürgernahe und intelligente Lösungen - nicht nur in Bezug auf Baueinsparungen, sondern auch in Hinsicht auf Lebensqualität und Vermeidung von Gewalt und Vandalismus - von entscheidender Bedeutung.

Für uns 'Kreative’ (Klein-) Unternehmen, Architekten, Fotografen, Filmemacher und Kulturschaffende wäre es ein leichtes, wegzugehen. Wir können uns adäquate Gewerbeflächen leisten und anmieten.

Doch was ist mit dem Stadtviertel Schwabing-Freimann, das nicht vor der „Parkstadt Schwabing“, vor der „Allianz-Arena“ und neuen „Kunstpark Nord “ fliehen kann.

Was ist mit der Alabama Halle, dem Ballhaus, Millennium und Barcode? Auch die so beliebte Münchner Hallenkultur wird platt gemacht - die, nebenbei bemerkt, durch die Gewerbesteuerzahlungen eine gute Einnahmequelle der Landeshauptstadt München ist.

Was ist mit den zahlreichen Bandproberäumen von teilweise international bekannten Musikgruppen? Mit der Schließung des Kunstparks Ost und der Bebauung des Bürgerparks „Oberföhring“ gibt es keine Übungsräume mehr für zahlreiche Münchner Bands.

Die Betonung der Kommunikation mit den Menschen und Interaktion mit dem Umfeld ist für unser künstlerisches und berufliches Schaffen besonders bedeutsam. Es besteht die Gefahr, dass die Mieter abwandern und neue Wirkstätten suchen - auch außerhalb Münchens.

Keinesfalls aber sollte nun hier der Eindruck entstehen, dass wir als Mieter und Mieterinnen in der Domagkstraße in einem 'Paradies' arbeiten. Jeder, der dieses Gelände näher kennt, weiß, dass wir viele Nachteile auf uns nehmen, um diese kommunikative Atmosphäre und dieses lebendige Umfeld zu erhalten.

Hierbei sei angemerkt, dass wir nicht einer 'Kasernen-Nostalgie’ anhängen, ganz im Gegenteil. Mit dem Gelände muss etwas geschehen - aber bitte unter Berücksichtigung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Viertel leben und arbeiten.


Dass, wie vom Bezirksausschuss 12 Schwabing-Freimann gefordert, knapp 20.000 Quadratmeter Geschossfläche für die Künstler erhalten bleiben sollen, ist unzweifelhaft ein Erfolg und trägt sicher zu einer indirekten Kulturförderung bei.

Die Abschiebung an den Rand der Autobahn zwischen der anonymen „Parkstadt Schwabing“ und „Kasernenpark“ inmitten von unkommunikativer, seelenloser Kühlschrankarchitektur, ist für viele von uns keine Alternative. Aus diesen Gründen sind wir gegen die Verwirklichung des ersten Preisträgerentwurfs.

Wir appellieren eindringlich an den Goodwill des Stadtrates und der ausführenden Behörden, die Interessen und Bedürfnisse der Münchner Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen - lassen Sie uns die Münchner Zukunft gemeinsam planen, damit München lebens- und liebenswert bleibt.

Für die Initiative 21 für innovative Kunst und Inhalte e.V.
Yola Grimm - Vorstandsvorsitzende der Initiative 21 e.V. - Domagkstr. 33 - 80807 München

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